Folge von Veruntreuung in Millionenhöhe: Der Duisburger Sozialdienstleister ZOF stellt einen Insolvenzantrag. 348 Mitarbeiter sind betroffen.
Der Duisburger Sozialdienstleister Zukunftsorientierte Förderung (ZOF e. V.) hat am Mittwoch einen Insolvenzantrag gestellt. Das erklärte Jörn Kiesow vom Vorstand des Vereins. Gestern bestellte das Amtsgericht Rechtsanwalt Andreas Röpke zum vorläufigen Insolvenzverwalter. „Dr. Röpke arbeitet sich derzeit in Zahlen, Daten, Fakten ein um auf dieser Basis die Zukunft von ZOF gestalten zu können“, erklärte Thomas Schulz, der künftig die Pressearbeit übernehmen wird. Vordringliches Ziel sei es jetzt, die Gelder für Gehälter der Mitarbeiter zu sichern
Veruntreuung von Vereinsgeldern in Millionenhöhe
Zurückzuführen ist die Krise des Sozialdienstleisters, der neben klassischer Jugendhilfe und Streetwork, auch im Betreiben von Flüchtlingsheimen tätig ist, auf Steuerschulden in Millionenhöhe. Der ehemalige Vorsitzende war vor einigen Monaten wegen des Verdachts der Untreue und Steuerhinterziehung festgenommen worden, hat aber ein Geständnis abgelegt und ist wieder auf freiem Fuß. Er soll sich privat an den Einnahmen des Vereins um rund zwei Millionen Euro bereichert haben. In der Folge wurde ZOF zeitweise die Gemeinnützigkeit aberkannt, was wiederum hohe Steuernachzahlungen auslöste.